Wie entfernt man festsitzende oder verrostete Schrauben sicher?
Festsitzende oder eingerostete Schrauben sind auf Baustellen oder bei Reparaturen ein häufiges Problem. Wer hier falsch vorgeht, riskiert abgerissene Köpfe, beschädigte Gewinde oder abgerundete Antriebe. In diesem Beitrag erfährst du, wie man alte, festsitzende Schrauben fachgerecht löst, welche Werkzeuge helfen – und wie du Schäden vermeidest.
Warum sitzen Schrauben oft so fest?
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Korrosion: Bei älteren Schraubverbindungen – z. B. mit Sechskantschrauben DIN 933 oder Schlossschrauben DIN 603 – sorgt Rost dafür, dass sich Metallteile „festfressen“.
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Überdrehmoment: Zu stark angezogene Schrauben, wie z. B. Zylinderschrauben DIN 912, lassen sich ohne Spezialwerkzeug kaum wieder lösen.
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Temperaturschwankungen: Besonders bei Außeneinsätzen (z. B. bei Terrassenschrauben) dehnt sich das Material mit der Zeit – das kann die Verbindung blockieren.
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Falsche Montage: Ohne Unterlegscheiben oder Gleitmittel kann es zur Kaltverschweißung kommen, z. B. bei Edelstahlschrauben A2.
Schritt-für-Schritt: So bekommst du festgefressene Schrauben wieder raus
✅ 1. Rostlöser einsetzen
Ein gutes Kriechöl (z. B. WD-40, Caramba, Liqui Moly) mehrfach auftragen und mindestens 15 Minuten einwirken lassen – bei stärkerem Rost über Nacht. Besonders bei Schrauben wie Bohrschrauben DIN 7504 oder Gewindestangen DIN 975 ist das der erste Schritt.
✅ 2. Mechanisch lösen – mit Gefühl
Verwende hochwertige Werkzeuge mit viel Hebelwirkung:
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Ringschlüssel, Knarre mit Verlängerung oder Schlagschrauber.
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Bei Sechskantschrauben DIN 931: Auf festen Sitz der Nuss achten, um Abrutschen zu vermeiden.
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Torx-Schrauben (z. B. ISO 7380) sollten mit dem passenden Bit und leichtem Druck gedreht werden.
✅ 3. Anwärmen – bei Metallverbindungen
Mit Heißluftpistole oder Lötlampe (max. 400 °C) die Mutter leicht erhitzen – das dehnt das Material, der Rost bricht. Funktioniert gut bei Hutmuttern DIN 1587, aber nie bei Kunststoffdübeln!
✅ 4. Gewinde reinigen & nachschneiden
Nach dem Ausbau: Gewinde mit Drahtbürste oder Schneideisen reinigen. Bei beschädigtem Innengewinde z. B. in Kombination mit Einschlagmuttern oder Gewindemuffen neu aufbauen.
Diese Fehler unbedingt vermeiden
❌ Hammer und rohe Gewalt
Führt oft zu abgerissenen Köpfen – besonders bei Schrauben mit Innensechskant (z. B. DIN 7991 oder Zylinderschrauben ISO 14579).
❌ Falsche Bits verwenden
Ein zu kleiner Bit beschädigt z. B. Spanplattenschrauben POZI irreparabel – dann hilft nur noch ausbohren.
❌ Ohne vorheriges Einwirken lösen
Ohne Rostlöser oder Wärme riskierst du Materialbruch, vor allem bei älteren Schrauben wie Holzschrauben DIN 571 im Außenbereich.
Bonus-Tipp: Wie beugt man festsitzenden Schrauben vor?
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Beim Einbau leicht fetten oder Kupferpaste verwenden – besonders bei Edelstahl!
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Immer Unterlegscheiben DIN 125 oder Sicherungsmuttern DIN 985 einsetzen.
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Schrauben nie mit zu hohem Drehmoment anziehen – ggf. Drehmomentschlüssel nutzen.
Fazit
Festsitzende Schrauben gehören zum Alltag, aber mit der richtigen Technik vermeidest du Frust und Materialschäden.
Ob du nun Sechskantschrauben, Schlossschrauben, Einschlagmuttern oder Torx-Schrauben lösen willst – die Kombination aus Rostlöser, Geduld und dem richtigen Werkzeug macht den Unterschied.
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